Blitzcomeback nach Kreuzbandriss: Maxi Wills nach vier Monaten wieder auf Motorrad

Blitzcomeback nach Kreuzbandriss: Maxi Wills nach vier Monaten wieder auf Motorrad

Ein Bericht von Maurice Morth Werra-Rundschau

 

Nach seiner schweren Knieverletzung im Oktober 2022 hat der Bischhäuser Motorsportler Anfang des Monats sein Comeback gegeben.

Bischhausen – MSR-Youngster-Meisterschaft, Sieger bei den Crossfinals mit dem Team der MSR-Rennserie, Aufnahme ins ADAC Motorsport Team Germany, Teilnahme an der Enduro-Europameisterschaft, Auszeichnung als Sportler des Jahres im Werra-Meißner-Kreis – wie schon 2021 lief auch das Jahr 2022 für den Bischhäuser Motorsportler Maximilian Wills perfekt. Allerdings nur nahezu, denn der 20-Jährige vom MSC Waldkappel-Breitau erlebte in den vergangenen Monaten auch das erste Mal, was es heißt, wenn es nicht mehr nur immer steil bergauf geht.

Kreuzbandriss im Oktober 2022

 

Anfang Oktober blieb er beim Lauf der Deutschen Enduromeisterschaft im bayerischen Streitberg unglücklich mit dem Fuß im Boden hängen, verdrehte sich das Knie. Diagnose: Riss des vorderen Kreuzbandes und Teilriss des Innenbandes. 

Was für den angehenden Mechatroniker auf der Strecke galt, galt für ihn nun allerdings auch neben der Strecke: Er ist verdammt schnell unterwegs. Nach nur vier Monaten saß er das erste Mal wieder auf dem Motorrad, schöpfte aus der Verletzung sogar Motivation: „Ich hatte gar keinen richtigen Durchhänger, habe immer daran geglaubt, dass wir das schnell wieder hinbekommen und mich sogar auf die Entwicklung gefreut, wieder fit zu werden“, sagt Wills, der auch Kraft daraus zog, eine einmonatige Sportpause einlegen zu können.

 

Maxi Wills: „Habe keine Beschwerden mehr“

 

„Jetzt geht’s mir wieder gut, habe keine Beschwerden. Nur beim ersten Endurolauf am vergangenen Wochenende bei der Deutschen Meisterschaft in Tuchheim habe ich gemerkt, dass das Knie nach sechs Stunden dann etwas gereizt war“, erklärt der 20-Jährige, der in der Klasse E1 prompt wieder den fünften Platz belegte. Sorgen wegen eines verfrühten Comebacks und des Verletzungsrisikos mache er sich nicht, seine Technik habe er allerdings geändert: „In den Kurven habe ich den Fuß früher mehr rausgesetzt und über den Boden schleifen lassen. Weil ich mich dabei verletzt habe, setze ich ihn nun bewusster ein, aber Angst habe ich keine.“

 

Operation in Privatklinik dank Sponsor

Dass er überhaupt wieder so schnell auf dem geliebten Mottoradsattel sitzen konnte, macht er auch an seinem Sponsor ADAC fest. Nur wenige Wochen nach seiner Verletzung wurde er in einer Privatklinik in Bayern operiert. 

„Danach musste ich zur Physiotherapie, habe aber vor allem im Hinblick auf die Muskelstabilität noch viel zusätzlich trainiert, noch mehr auf meine Ernährung geachtet“, sagt Wills. Um dem Muskelabbau entgegenzuwirken, arbeitete er im eigenen Fitnessraum in Bischhausen, war aber auch viel auf dem Fahrrad und mit den Laufschuhen unterwegs. „Dass es dann letztlich nur vier Monate dauern und so schnell gehen würde mit dem Comeback, habe ich aber auch nicht erwartet“, sagt er.

 

Im November zur Enduro-Weltmeisterschaft nach Argentinien

Kürzertreten will er derweil auch im Jahr 2023 nicht: Mit der Enduromaschine ist er bei der Deutschen Meisterschaft und der Europameisterschaft dabei und will obendrein im November bei der Weltmeisterschaft in Argentinien, den „Six Days“, starten.

Im Hinblick auf Platzierungen mache er sich aber weniger Druck: „Ich kann nicht erwarten, sofort wieder aufs Podium zu fahren. Ich will bei der Deutschen Meisterschaft alle Punkte mitnehmen, die eben möglich sind, und wieder Kraft sammeln.“ Denn wenn er eines in seiner jungen Karriere gelernt habe, dann, dass man mit der Prämisse, bestimmte Plätze zu erreichen, nicht immer besser fahre: „Sonst macht man sich ab und an nur verrückt.“ (Maurice Morth)

 

Das steht für Maxi Wills im Rennjahr 2023 an

Läufe der Deutschen Enduromeisterschaft: Tuchheim (4. März), Dahlen (26. März), Neiden (29. April), Uelsen (19. August), Waldkappel (3. September), Rehna (9. September).

Läufe der Enduro-Europameisterschaft: Fabriano/Italien (17. April), TBA/Portugal (13. Mai), Paikuse/Estland (15. Juli), Kielce/Polen (16. September).

Enduro-Weltmeisterschaft: San Juan/Argentinien (6. November bis 11. November).

 

Quelle: https://www.werra-rundschau.de/sport/lokalsport/blitzcomeback-nach-kreuzbandriss-maximilian-wills-enduro-92131749.html

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Veröffentlichung

Mo, 13. März 2023

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